
Endlich ist es soweit. Im Juni haben wir in Verrenberg gestartet mit unserem Naturkindergarten. Das Warten hat sich definitiv gelohnt! Jedesmal wenn ich den Feldweg zum Bauwagen runterfahre, freu ich mich tierisch und hab weniger das Gefühl, zur Arbeit als vielmehr zu einer Freizeit-Natur-Outdoor Aktivität zu fahren. Momentan haben wir erst 7 Kinder – Zeit für jedes einzelne Kind, ein Traum! Es sind alles richtige Dorfkinder, sehr entspannt und leicht zu begeistern. Nach den Ferien werden es dann insgesamt nach und nach bis zu 20 an der Zahl. Wenn wir beim Vespern auf unserer Veranda sitzen und auf die Blumen in den direkt angrenzenden Schrebergärten gucken, dann denke ich jedesmal: Wow, was für ne 1A Sache und großes Geschenk ist das denn!!


Oder bei ner kleinen Wanderung kommt schonmal vor, dass unser angrenzender Gemüse und Obstbauer – Nachbar uns eine Schachtel Tomaten schenkt. Oder ne alte Dame vom Schrebergarten nebenan Knoblauch zum Pflanzen und Himbeeren zum Vernaschen vorbeibringt. Stromanschluss und Wasser fehlt zwar aktuell noch aber wir holen uns einfach Wasser aus dem Dorfbrunnen, alles ganz idyllisch. Da einige Johannisbeersträucher und Obstbäume auf unserem Grundstück angepflanzt sind, können wir auch selber ernten. Von den Bäumen allerdings noch nicht, das braucht noch etwas Zeit.

Wenn du den Kids so zusiehst, wie sie morgens mit Eimerchen bewaffnet die Beeren ernten und sie dann futtern oder wenn du beim Ausflug nicht gleich „halt, stooop!“ rufen musst, weil einer sonst gleich über die Straße rennen könnte, dann merkst du erst, welch riesiger Unterschied zu einem normalen Kindergarten das doch ist. Ein viel lebensnaheres und kindgerechteres Umfeld. Mannomann, das kann man nur jedem Kind wünschen. Nebenan schlappen auch Ziegen auf der Wiese herum, mit denen wir schon hoch interessante Gespräche in Ziegensprache hatten und unsere Einrichtung kann zwar mit dem PKW jedoch aus allen Richtungen nur auf Feldwegen bzw ganz schmalen, kleinen Nebenstraßen erreicht werden. Genial!

Dass es im Winter und bei schlechten Witterungsverhältnissen schon nochmal bisschen herausfordernder wird, ist klar. Trotzdem frage ich mich, warum ich nicht schon viel früher auf die Idee kam, in einem Naturkindergarten zu arbeiten? Egal, besser spät als nie! Letztens musste ich kurzfristig wieder drei Tage in einer städtischen Einrichtung aushelfen, da dort alle möglichen berüchtigten Viren zugeschlagen hatten. Umso mehr schätze ich jetzt wieder unsere Location, das sag ich euch. War ganz schön anstrengend, wieder auf „normal“ umzustellen. Ich durfte zweimal als Begleitung mit zur Feuerwehrwagen Besichtigung (Junge, was da so alles drin ist, kriegst du sonst auch nicht mit) und wurde dann von einem Kind dort gefragt: „Warum bist DU denn wieder hier? Wir haben dir doch schon ein Abschiedsgeschenk gegeben??“ HIHI, weil ich noch eins will, du kleiner Schlaumeier 😉 Ernsthaft, als Erzieherin fehlen einem manche Kinder schon ziemlich wenn man öfter hin und her wechselt. Wie doof muss das dann erst für die lieben Kleinen sein, sich ständig auf neues Personal einzustellen. Ich hoffe, dass dieser Berufszweig irgendwann mal die Wertschätzung bekommt, die er verdient hat und sich das dann auch in der Vergütung niederschlägt. Dann gibt’s hoffentlich auch mal endlich wieder mehr Beständigkeit statt permanenten Stellenwechseln. Also was mich betrifft, kriegt mich aus Verrenberg keiner mehr so schnell weg 😉

Sich inneren Frieden zu bewahren ist ein Vollzeit Job!

Letztens will ich mich im Supermarkt gerade an der Kasse anstellen und frage einen Mann, ob er noch wartet oder auch ansteht. Er: „Ja, ich stehe an, aber diese Mann da vorne (einer mit FFP2 Maske, der gerade bezahlte) hat Corona. Hat gesagt, ich muss große Abstand nehme“. Ich: „Also hier drin ist der wahrscheinlich nicht der einzige, aber hoffentlich der einzige, der das weiß“. Was soll man denn jetzt davon halten? Entweder ich seh das als krass ernste Sache, dann geh ich doch nicht unter Leute, wenn ich weiß, dass ich positiv bin. Oder denke, dass das Ganze unterm Strich nicht ganz so wild ist, aber auch dann geh ich ebenfalls nicht gerade im größten Getümmel einkaufen und kommuniziere das dann auch noch ganz selbstverständlich. Lynie, die für ihre USA Reise wohl oder übel geimpft werden musste, hat unsere Familien – Quote mittlerweile deutlich nach oben getrieben. Sie lag dann aber jedesmal jeweils für 1 Tag flach und hatte auch als einzige von uns Omikron. Hat jetzt, aber erst seit der Impfung, ab und zu bissle mit Müdigkeit zu kämpfen, hoffe, das gibt sich wieder. Was mein Immunsystem dieses Jahr belastet hat, war vielmehr die Trauer um meine geliebte Mama. Ich hätte nie gedacht, dass Trauern so viel Kraft und Zeit braucht. Und die muss man sich auch gönnen, selbst wenn das nicht jeder nachvollziehen kann. Langsam wird es besser, Gott sei Dank, der uns so kreiert hat, dass wir Trauer aushalten und nach und nach auch überwinden können. Manche tun das, indem sie mit anderen darüber sprechen und gemeinsam trauern. Ich kann das in meiner engsten Familie tun und bin sehr dankbar, dass es da möglich ist. Es vergeht so gut wie kein Tag, an dem ich nicht an Mama denke. Und mir dann gleichzeitig sage, wie froh ich sein kann, dass ich sie als MEINE Mama haben durfte und dass ihr und uns erspart blieb, ihre letzte Zeit im Pflegeheim oder gar im Krankenhaus verbringen zu müssen. Das war immer ihr allergrößter Horror und Jesus hat unsere Gebete diesbezüglich erhört. Danke! Und dass wir uns auch nicht von Kontaktbeschränkungen abschrecken ließen und deshalb keine wertvolle gemeinsame Zeit verschwendet haben. Das ist im Nachhinein immer noch ein sehr gutes Gefühl! Ich kann jetzt übrigens Leute, die an Depressionen leiden, viel besser verstehen. Du hast immer so einen komischen, undefinierbaren Druck auf der Seele, den du dir nicht erklären kannst. Es ist ein großes Glück, wenn man dann ne Freundin hat, die Psychologin ist und die dich darüber aufklärt, dass dein Zustand eine ganz normale Folge von Verlust ist (hochsensible Menschen trauern eben anders, tiefer und oft auch länger als nicht Hochsensible). Und dass das aber auch wieder vorbei gehen wird, was definitiv stimmt. Mein Fazit: 1. Alles, ob Corona oder Trauer, geht irgendwann mal vorbei und man kann es relativ unbeschadet überstehen, wenn man ein gutes Beziehungsnetzwerk hat (funktioniert auch mit nur ganz wenigen, dafür engen Beziehungen) und sich nicht so leicht von der öffentlichen Meinung oder dem, was andere denken, beeinflussen läßt. 2: Es muss jeder seinen persönlichen Weg finden, wie er mit Herausforderungen umgeht und sich seinen inneren Frieden bewahrt. 3. Was nicht tötet, härtet ab. Auch wenn man freiheitsliebende Persönlichkeiten wie mich besser „an der langen Leine“ laufen lassen sollte.

Ein Sommer ganz nach meinem Geschmack!
Sommer ist ja nicht nur eine Jahreszeit, sondern vor allem eine Ansammlung von Gefühlen, die wir mit ihm assoziieren: Freiheit, Leichtigkeit, Spontaneität, Naturnähe etc. Der Sommer bringt in vielen von uns eine aktive Seite hervor und lässt uns neue Dinge entdecken. Das kann ein neues Land, eine neue Aktivität oder Offenheit gegenüber unbekannten Menschen sein. Wir tanken uns mit Sonne, Orten und Erlebnissen voll, die uns dann in den kalten Monaten warmhalten. Doch klappt das auch? Ich würde sagen, eine zeitlang ja, doch spätestens Ende Februar sind meist alle Reserven aufgebraucht. Unsere Strategie, um dagegen anzugehen, ist ja bereits bekannt. Doch was wir dabei nicht überlegt hatten war, dass in den Ferien gefühlt alle weg sind und wir – zumindest ich – trotzdem ja auch Betriebsferien habe. Zuhause rumsitzen ist allerdings auch doof. Also dann eben so günstig wie möglich trotzdem abhauen. Na klar, mit dem guten alten Womo, wie sonst? Beim täglich 3-5maligen in den Pool Hüpfen wähnt man sich aber manchmal durchaus auch öfter bereits im Urlaub. Wenn alle stöhnen, wie heiß es doch sei, dann geht’s mir immer super! Außer wenn’s extrem schwül ist, das mag ich weniger. Ansonsten liebe ich Hitze, Sonne, laue Abende auf dem Balkon wo‘s draußen ewig hell ist. Wenn dir beim Sport oder bei der Arbeit so richtig der Schweiß runterläuft und die Schweißtropfen an der Nasenspitze hängen, geiiiil !!! Abkühlen kann man immer irgendwie und das ist dann auch wieder cool!


Wie ein klitzekleiner „Mini – Urlaub“ ist das jedesmal wenn du dann so am Fahrradschlauch hängend auf dem Rücken liegend kraulst und deine Augen sich am satten Grün der vom morgendlichen Licht angestrahlten Trauerweide, die sich perfekt vom tiefen Blau des Himmels abhebt, nicht sattsehen können. Da kannst du nur immer wieder sagen: Danke, Danke, Danke – ein Hoch aufs Leben !
Kreative Gigs

„Backstager“ wie letztens beim Kiliansfest in Schwaigern waren wir auch noch nie. Ich war quasi im Womo direkt hinter der Bühne im wahrsten Sinne des Wortes Backstage. Micha hätte mir beim Spielen eigentlich ganz dezent von hinten ne Massage verpassen können 😉 Auch wenn ich Sommerhitze durchaus nicht so schlimm finde, wie so viele um mich herum, war‘s da tatsächlich von Vorteil, in den Spielpausen im schattigen Womo (ne Klimaanlage haben wir nicht aber kühler als draußen war’s trotzdem) abhängen zu können. War Micha‘s Idee, hab halt seit sage und schreibe bereits 27 Jahren nen super „Manager“ 🙂


Da Kollege Jimmi immer noch in den USA ist (hoffe sehr, der kommt überhaupt mal noch irgendwann wieder zurück) musste ich für manche Auftritte gute Alternativen finden, da dieser Mann nicht so easy ersetzbar ist. Also habe ich Cherry Gehring, Keyboarder und Sänger von Pur / Backblech + unzähligen anderen Formationen einfach mal so angefragt. Wie soll man’s auch sonst machen?? Wenn der singt und du machst die Augen zu, denkst du niemals, dass er die Hautfarbe hat, die er hat 😂 Ich hatte schon bissle Respekt vor so ner bekannten Musikergröße, da wir uns nicht kannten und trotzdem paar Stunden zusammen Musik machen mussten. Am Ende unseres Telefonats meinte er jedoch ganz entspannt: „Evie, des wird super!“ Und das wurde es dann auch! Der liebe Cherry singt nämlich nicht nur top mit seiner außergewöhnlichen, vor Soul triefenden Stimme, sondern ist auch noch voll sympathisch! Und fordert einen durchaus auch mal heraus, indem er ne bassbegeisterte Pianistin mit der linken Hand mal eben ein Bass Solo spielen läßt. Tja, im Sommer lernt mal auch gern mal was Neues und neue Leute kennen, wie gesagt 😉

